Guardians of the Galaxy Vol. 2

4K UHD. | USA 2017 | 136 Minuten

Regie: James Gunn

Fortsetzung der Abenteuer der "Guardians of the Galaxy" (2014): Die fünf "Wächter" müssen vor der Raumschiff-Armada einer Hohepriesterin fliehen, während ihr Anführer seinen Vater kennenlernt, ein gottgleiches Wesen, das mit seinem wiedergefundenen Sohn alle Planeten des Universums vernichten will. Unterstützt von neuen Mitgliedern, setzen die "Guardians" alles daran, dies zu verhindern. Aufwändig und tricktechnisch perfekt inszeniertes "Marvel"-Weltraumabenteuer voller Reminiszenzen an die Pop-Kultur der 1970er-Jahre. Die unterhaltsame Comic-Verfilmung entwickelt die eingeführten Charaktere reizvoll weiter und streift dabei leichtfüßig Themen wie Familie und Zusammenhalt. - Ab 14.
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Filmdaten

Originaltitel
GUARDIANS OF THE GALAXY VOL. 2
Produktionsland
USA
Produktionsjahr
2017
Produktionsfirma
Walt Disney Studios/Marvel Studios
Regie
James Gunn
Buch
James Gunn
Kamera
Henry Braham
Musik
Tyler Bates
Schnitt
Fred Raskin · Craig Wood
Darsteller
Chris Pratt (Peter Quill / Star-Lord) · Zoe Saldana (Gamora) · Dave Bautista (Drax) · Michael Rooker (Yondu Udonta) · Karen Gillan (Nebula)
Länge
136 Minuten
Kinostart
27.04.2017
Fsk
ab 12; f
Pädagogische Empfehlung
- Ab 14.
Genre
4K UHD. | Action | Comicverfilmung | Science-Fiction
Externe Links
IMDb | TMDB | JustWatch

Heimkino

Die Standardausgabe (DVD) enthält keine erwähnenswerten Extras. Die Extras der umfangreicheren BD umfassen u.a. einen Audiokommentar des Regisseurs, ein ausführliches „Making of“ (39 Min.) sowie ein Feature mit vier im Film nicht verwendeten Szenen (5 Min.). Zudem beinhaltet das Bonusmaterial die recht informativen Featurettes "m Regiestuhl mit James Gunn" (9 Min., "Reunion Tour: Die Musik von Guardians of the Galaxy Vol. 2" (8 Min.), "Lebende Piraten & sprechende Bäume: Visuelle Effekte in Vol. 2" (11 Min.) und "Showtime: Die Darsteller von Vol. 2" (10:41 Min.). Die BD-Editionen sind mit dem Silberling 2017 ausgezeichnet.

Verleih DVD
Walt Disney (16:9, 2.35:1, DD5.1 engl./dt.)
Verleih Blu-ray
Walt Disney (16:9, 2.35:1, dts-HDMA7.1 engl., dts HDHR dt.) 4K: Walt Disney (16:9, 2.35:1, Dolby_Atmos engl./dt.)
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Die schräge Weltraum-Truppe rockt erneut den Weltraum

Diskussion
Als im Sommer 2014 „Guardians of the Galaxy“ (fd 42 540) ins Kino kam, waren Kritiker und auch Publikum angenehm überrascht: Diese Marvel-Superhelden waren anders als ihre Haus-Kollegen Iron Man oder Captain America. Sie waren ungeduldig, aufbrausend und manchmal auch sehr dumm, mit komischen Folgen. Nach den Comic-Büchern von Dan Abnett und Andy Lanning inszenierte James Gunn ein eigenwilliges Spektakel, das das Heldentum seiner Figuren frech karikierte und bei ihren Kabbeleien, die auch von vergangenen Traumata zeugten, vor allem auf Humor setzte. Köstliche, mitunter absurde Dialoge wechselten mit liebevoll beobachteten Details, fantastischen Dekors und irrwitzigen Aliens. Eine unterhaltsame Weltraum-Oper, angesiedelt zwischen „Krieg der Sterne“ und „Marvel’s The Avengers“. Und so, wie sich die Avengers immer wieder zusammenraufen müssen, geht es auch bei den „Wächtern“ um Zusammenhalt, Freundschaft und Familie. Wer will im Weltraum schon allein sein? Die Handlung der Fortsetzung setzt kurz nach den Ereignissen des Vorgängerfilms ein, die „Guardians“ sind dieselben: der bauernschlaue Hallodri Peter Quill, die grünhäutige Killerin Gamora, der Waschbär Rocket, das Muskelpaket Drax und Baby Groot, eine Mini-Version des großen Baums aus Teil eins. Nachdem sie den Planeten Xandar gerettet haben, fliegen sie als Söldner durchs All, immer in Sorge um das Universum. Beim Besuch des Planeten Sovereign stiehlt Rocket ohne Not der goldfarbenen Hohepriesterin Ayesha wertvolle Batterien, eine unermessliche Energiequelle. Mit einer Heerschar von ferngelenkten Raumschiffen verfolgt sie Rocket und seine Freunde – vergeblich. Zwischenzeitlich hat Peter seinen Vater kennen gelernt: Ego, ein Mensch und doch auch ein gottgleiches Wesen, das die Galaxien erforscht und endlich ein guter Vater sein will. Doch seine Macht ist ihm zu Kopf gestiegen: Gemeinsam mit seinem wiedergefundenen Sohn will er nichts weniger als das Universum zerstören. Derweil lehnen sich die furchterregenden Ravagers gegen ihren Anführer auf, den blaugesichtigen Yondu. Es ist also einiges los, doch Autor und Regisseur James Gunn legt zunächst sehr viel Aufmerksamkeit auf die Figuren und ihre Weiterentwicklung und verleiht ihnen eine neue Dynamik. So ist Peter Quill nun ein wenig vernünftiger, pflichtbewusster und auch verantwortungsvoller, die Entdeckung seines Vaters befreit ihn von einem Trauma – auch wenn sie ihn in einen weiteren Kampf verstrickt. Gamora hingegen versöhnt sich mit ihrer Schwester Nebula. Das Thema „Familie“ wird eher beiläufig und unpathetisch behandelt, die Stärke der „Guardians“ besteht in ihrer Geschlossenheit. Eine schöne Idee ist es, ihnen neue Mitglieder zuzuweisen, die mit ihren spezifischen Eigenschaften zur Stärke der Gruppe beitragen, darunter Yondu, der Hilfsbereitschaft und Skrupellosigkeit miteinander vereint, sowie Mantis, die die Gefühle der Menschen erkennen kann. Die Weltraumschlachten sind einmal mehr aufwändig und tricktechnisch perfekt inszeniert, das 3D überzeugt durch in die Tiefe gestaffelte Raumschiffheere oder Yondus todbringenden Pfeil, der sich im Zickzack den Raum erschließt. Das Set Design lebt hingegen von Kontrasten: Der überbordenden Pracht und goldenen Reinheit des Sovereign-Tempels steht das schmutzige, dunkle und engverzweigte Raumschiff der Ravagers gegenüber, das sogar die Unordentlichkeit von Joss Whedons „Serenity“ in den Schatten stellt. Wenn Ego seinem Sohn seinen Heimatplaneten zeigt, gehen einem fast die Augen über, so unwirklich und überirdisch ist hier die Schönheit kreiert. Ganz irdisch hingegen sind erneut die Reminiszenzen an die 1970er-Jahre vom Gastauftritt David Hasselhoffs bis zum „Awesome“-Mixtape, diesmal mit Songs u.a. von Cheap Trick, George Harrison und Cat Stevens. Wenn Ego Peters Walkman mit einer Hand zerquetscht, weiß man: Das hätte er besser gelassen.
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