The Beatles: Eight Days a Week - The Touring Years

Dokumentarfilm | Großbritannien/USA 2016 | Kino: 138 (Hauptfilm: 108; Konzertmitschnitt: 30) DVD: 105 (=BD: 108) Minuten

Regie: Ron Howard

Dokumentarfilm über die erfolgreichen Tour-Jahre der legendären Liverpooler Band „The Beatles“ von 1962 bis 1966, der dank klug gewählter Gespräche mit Wegbegleitern und Fans großen Charme entfaltet und sich zu einer informativ-unterhaltsamen Zeitreise fügt. Virtuos komponiert und kompiliert, vermittelt sich das Lebensgefühl eines auch politisch aufwühlenden Jahrzehnts, wobei vor allem der souveräne Schnitt aus dem überreichen Material eine Geschichte wie aus einem Guss formt. An der Oberfläche geht es um die Beatles auf Tour während der Jahre 1962 bis 1966, die in dem Open-Air-Konzert im New Yorker Shea Stadion am 15. August 1965 kulminierten. 30 Minuten dieses Konzertes sind in 4K restauriert und werden in den Kinos nach der Vorführung des Dokumentarfilms als Bonusmaterial präsentiert. - Sehenswert ab 12.
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Filmdaten

Originaltitel
THE BEATLES: EIGHT DAYS A WEEK - THE TOURING YEARS
Produktionsland
Großbritannien/USA
Produktionsjahr
2016
Produktionsfirma
Apple Corps/Imagine Ent./White Horse Pic./OVOW Prod./Universal Music Group Int.
Regie
Ron Howard
Buch
Mark Monroe
Kamera
Michael Wood
Musik
Ric Markmann · Dan Pinnella · Chris Wagner
Schnitt
Paul Crowder
Länge
Kino: 138 (Hauptfilm: 108; Konzertmitschnitt: 30) DVD: 105 (=BD: 108) Minuten
Kinostart
15.09.2016
Fsk
ab 6; f
Pädagogische Empfehlung
- Sehenswert ab 12.
Genre
Dokumentarfilm
Externe Links
IMDb | TMDB | JustWatch

Heimkino

Auf allen DVD- und BD-Veröffentlichungen fehlt jeweils der 30-minütige Konzertmitschnitt, der bei der Kinoauswertung nach dem Hauptfilm eingespielt wurde. Die Standardausgabe (DVD & BD) enthält keine erwähnenswerten Extras. Die BD enthält eine Audiodeskription für Sehbehinderte, allerdings nur in englischer Sprache. Die 2-Disk-Special Edition (DVD & BD) enthält eine Bonusdisk mit folgenden wertigen Extras: "Unveröffentlichte Aufnahmen der Beatles während ihrer Tourjahre" (42 Min.), "Exklusive Konzertmitschnitte: The Beatles live 1963-1966" (12 Min.), ein "Alternativer Anfang" (3 Min.) sowie diverse Interview-Featurettes "Tiefere Einblicke" (43 Min.). Die Special Edition ist mit dem Silberling 2016 ausgezeichnet.

Verleih DVD
StudioCanal (16:9, 1.85:1, DD5.1 engl.)
Verleih Blu-ray
StudioCanal (16:9, 1.85:1, dts-HDMA engl.)
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Virtuos montierte Zeitreise durch die frühen Erfolgsjahre der Beatles

Diskussion
Eigentlich braucht niemand einen weiteren Dokumentarfilm über die Beatles. Über John, Paul, George und Ringo und ihre denkwürdigen Songs. Die Regale sind voll mit Biografien, Fotos und Interviews, in denen man quasi jede Sekunde ihres Lebens nachvollziehen kann. Doch nun nimmt sich Ron Howard der legendären Liverpooler Band an. Als versierter Regisseur großer Unterhaltungsfilme von „Apollo 13“ (fd 31 574) bis „Illuminati“ (fd 39 300) erzählt er noch einmal die Geschichte der Beatles von der Findungsphase im Hamburger Star-Club 1962 über die US-amerikanische Initialzündung in der legendären „Ed Sullivan Show“ am 9. Februar 1964 bis zu den avantgardistischen Spät-Alben der 1970er-Jahre. Und zwar so, als hätte noch niemand zuvor versucht, das alles in einem Film festzuhalten; mit den Eckdaten und „Nummer Eins“-Hits (mitunter tabellarisch veranschaulicht in übersichtlichen Schaubildern), dem atemlosen Rumgekreische der Fans und den „coolen“ Kommentaren der Musiker sowie den informativen Einsichten der Wegbegleiter. Doch hier beginnen schon die Unterschiede zu den anderen Annäherungen. Denn bei Howard mischen sich „Artfremde“ in den Reigen der Experten. So erzählt Whoopi Goldberg, wie sie von ihrer Mutter jene Eintrittskarten zu einem Konzert beschenkt bekam, für das es eigentlich keine Karten mehr gab. Sie berichtet von dem unsagbar aufwühlenden Gefühl, mit dazuzugehören, weil sich die Beatles gegen die Rassentrennung in den USA engagierten. Sigourney Weaver erinnert sich, wie sie als Teenager mitgeschrien hat – und man sieht die junge Frau tatsächlich in der Menge. Spätestens hier fällt auf, wie sorgfältig Howard die Filmaufnahmen ausgewählt hat, wie er Bekanntes mit Unbekanntem wie aus einem Guss kompiliert und damit ebenso eingängig wie leichtfüßig die Geschichte der Beatles nacherzählt, ohne dass einen je das Gefühl beschleichen würde, einem Déjà-vu beizuwohnen. Dafür mischt sich scheinbar Oberflächliches mit Hintergründigem, wenn etwa Elvis Costello über die Beatles als Avantgarde philosophiert. An der Oberfläche geht es um die Beatles auf Tour während der Jahre 1962 bis 1966, die in dem Open-Air-Konzert im New Yorker Shea Stadion am 15. August 1965 kulminierten. 30 Minuten dieses Konzertes sind in 4K restauriert und werden in den Kinos nach der Vorführung des Dokumentarfilms als Bonusmaterial präsentiert. Im Kern aber handelt der Film vom Lebensgefühl eines Jahrzehnts, das die vier Jungs aus Liverpool entscheidend mitgeprägt haben. Wie bislang kein zweiter vor ihm hat es Ron Howard geschafft, aus dem Overkill an Material dessen Essenz zu extrahieren.
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