Wie aufgeregte Hühner springen die jungen Frauen in ihren
Hochzeitskleidern im Garten umher; euphorisch recken sie die Hand mit dem
ringbekränzten Finger in die Luft und bejubeln glückselig sich und ihren
geliebten Ehemann Jesus. Für Cathleen und die anderen Postulantinnen ist 1964
ein inniger Traum in Erfüllung gegangen; sie wurden im ländlichen Tennessee in ein
katholisches Frauenkloster aufgenommen. Das Spielfilmdebüt der
US-amerikanischen Filmemacherin Maggie Betts feiert diesen Moment der ersten
Gelübde mit einer eindringlichen Kamerafahrt, indem es die ausdrucksstarken
Gesichter der gut ein Dutzend Postulantinnen wie die Perlen einer Kette nebeneinander
aufreiht, lauter starke, ausgeprägte Charaktere im Moment tiefster Hingabe und
innerer Entschlossenheit.
Von diesem euphorischen Moment springt der Film zehn Jahre
zurück in Cathleens Vergangenheit mit einer alleinerziehenden Mutter. Mit
stiller Intensität skizziert die Regie die biografischen Statione