In einem Hangar in Berlin-Tempelhof sitzt ein etwa zehnjähriges dunkelhäutiges Mädchen und redet über Langeweile. Die Flüchtlingsunterkunft verlassen? Darf sie nur in Begleitung der Eltern. „Es gibt so viele Verbote. Alle langweilen sich hier“, sagt das Kind. Doch es hat wohl noch Glück, in Deutschland, wo so viele andere hinwollen. Der chinesische Künstler Ai Weiwei hat einen Dokumentarfilm über die Flüchtlingsbewegungen der vergangenen zwei Jahre gedreht. Mithilfe von mehr als 20 Teams drehte er an verschiedenen Orten in Europa, im Nahen und Mittleren Osten oder in der Subsahara, dokumentierte die Situation in vielen Notunterkünften, an Grenzübergängen und Küsten.
Ausgangspunkt für den Film, so hat es der Künstler und politische Aktivist selbst erklärt, war ein Erlebnis 2015 auf der griechischen Insel Lesbos, wo er mit seinem Sohn Urlaub machte. Ein Flüchtlingsboot