Er
war ein Regisseur des Chaos, ein Filmemacher, der sich für die verrückten,
absurden Seiten des Lebens interessiert hat. Und für die Kulissen, die glamourösen,
bunten und glänzenden Oberflächen, mit denen die Abgründe des Daseins verhüllt
werden.
Milos
Forman, der jetzt im Alter von 86 Jahren in den USA gestorben ist, schien sich
dabei aber nie zwischen Schein und Sein entscheiden zu wollen. Nicht selten hat
er in seinen Filmen das Zelebrieren von Scheinwelten und die Liebe des Publikums
zu ihnen in Szene gesetzt, ähnlich selbstverständlich, wie er hinter die
Kulissen blickte, manchmal mit einem geradezu altmodisch moralischen Blick.
Menschen sind im
Grunde lächerlich
Die
Annahme, dass man die Dinge nicht zu ernst nehmen sollte und dass das Treiben
der Menschen, je genauer man hinschaut, im Grunde eine lächerliche Angelegenheit
ist, zählt zu den Konstanten seines Werks. Das hatte nie etwas mit Zynismus zu
tun, viel aber mit Ironie und einer entspannten, auch toleranten Lebenslust.