Es war im Mai 1982, als der türkische
Regisseur Yilmaz Güney für seinen Film „Yol“ die „Goldene Palme“ von Cannes gewann,
ex aequo mit Costa-Gavras’ Film „Vermisst“. Wahrscheinlich war dies der Moment, in
dem das türkische Kino erstmals auf der cineastischen Weltkarte verankert
wurde. Güney wurde mit dieser Auszeichnung auch als einer der bekanntesten
kritischen Künstler eines Landes geehrt, in dem damals eine Militärdiktatur
herrschte und Zehntausende ins Exil trieb. Güney verbrachte mehr als ein
Drittel seines kurzen Lebens in türkischen Gefängnissen und drehte seine Filme
teilweise aus der Haft heraus.
Ambivalente
Größe: Yilmaz Güney
„Die Legende vom hässlichen König“,
heißt ein Dokumentarfilm von Hüseyin Tabak, der diese Jahre wieder aufleben
lässt. Zu sehen war er auf dem 37. Filmfestival Istanbul (6.-17.4.2018). Güney
wurde zum kurdischen Nationalhelden. „Er hat nicht nur das türkische Kino
revolutioniert, sondern auch die Grundlagen für die Entwicklung einer
filmischen Identität geschaffen, die bis heute die kurdische Filmproduktion
prägt“, sagt Mehmet Aktas, der in Berlin lebende Produzent von „Die Legende vom
hässlichen König“.