Es gibt keine Aufnahme von Robert Kennedy, in der er
nicht zumindest ein wenig wie ein Filmstar wirkt. Als Medienstar qua Geburt
wuchs er vor Kameras auf, als Politiker war Schauspielern ein Teil seines
Berufs. In der vierteiligen Netflix-Dokumentarserie „Bobby Kennedy for
President“ von Dawn Porter scheint er immerzu die Wirklichkeit um sich herum zu
fiktionalisieren. Die Regisseurin arrangiert die Ereignisse seines Lebens in
dramaturgischen Wellen, in die Auf und Abs eines Drehbuchs. Der eigentümliche Rhythmus
von Nachrichtenzyklen, die Personen des öffentlichen Lebens abwechselnd populär
werden und in Ungnade fallen lassen, wird auf einen Minutentakt beschleunigt.
Musik und Bilder alternieren zwischen Affirmation für und Enttäuschung über
einen Mann, der vor allem als Produkt seiner Zeit präsentiert wird.