Die
Pariser Ofpra-Behörde ist schwer zu knacken. Wer bei diesem Amt für Migration
einen Asylantrag bewilligt bekommen will, sollte seinen Wunsch besser mit außergewöhnlich
wasserdichten Argumenten untermauern – die Wahrheit kann mitunter sogar
hinderlich sein. Das ist die Ansicht der Dolmetscherin Sira (Claudia Tagbo), deren Hang zum
Zynismus durch alltägliche Erfahrungen Bestätigung erfährt. Neben ihrem
Verdienst lässt sie sich auch von Flüchtlingen dafür bezahlen, dass sie ihnen „bessere“
Lebensläufe erfindet – dass sie damit unter Umständen auch mal einen
rechtsextremistischen Türken zum kurdischen Widerstandskämpfer macht und ihm
damit das begehrte Asyl verschafft, nimmt sie achselzuckend hin.