Von
starken Frauen, Ungehorsam, Liebe, Trauer und 70 Jahren Israel handelt das 24.
Jüdische Filmfestival (26. Juni bis 5. Juli) in Berlin, das sich als Fenster wie
als Spiegel des jüdischen Lebens einen Namen gemacht hat.
Angesichts
des 70. Jahrestags der Gründung des Staates Israel wirft das 24. Jüdische Filmfestival einen
besonders intensiven Blick auf die dortige Filmkultur. Insgesamt 16
Produktionen aus Israel zeichnen die Widersprüche der israelischen Gesellschaft
jenseits der üblichen Bilder nach.
So
setzt sich „Foxtrot“ von Samuel Maoz (deutscher Kinostart: 12. Juli) nicht nur mit
dem Militär auseinander, sondern erzählt zugleich von der Zerstörungskraft
der Trauer und der Langlebigkeit von Traumata. In der Komödie „Holy Air“ von Shady
Srour sucht ein christlich-arabischer Geschäftsmann nach einer
Marketingstrategie für ein ungewöhnliches „Produkt“ – und wirft dabei alles,
was ihm heilig ist, über Bord. Und in „Kishon“ liest der bekannteste Satiriker
des Landes, Ephraim Kishon (1924-2005), auch posthum einmal mehr seinen
Landsleuten die Leviten.