Das Drama des slowakischen Regisseurs Peter Solan aus dem Jahr
1962 wählt eine außergewöhnliche Perspektive auf die Nazi-Verbrechen:
Der Film über den Kommandanten eines Konzentrationslagers, der einen
Gefangenen zu Boxkämpfen zwingt, wirkt gerade in seiner Zurückhaltung
besonders drastisch.
Am Anfang sind nur die Schläge, ihr Klang aus dem Nichts. Dann kommen Fäuste hinzu, Arme, ein
Torso, schließlich ein ganzer Körper. Langsam wird der Mann mit dem sprechenden
Namen Walter Kraft (Manfred Krug) zusammengesetzt. Zuerst tritt er als Boxer
auf, später gibt eine Uniform ihn als SS-Soldaten zu erkennen, zuletzt wird
seine Funktion deutlich: Kommandeur eines Konzentrationslagers.
Das 1962
erschienene Drama „Der Boxer und der Tod“ des slowakischen Filmemachers Peter Solan
ist voll von solchen Bewegungen: Vom Teil zum Ganzen, vom Menschen zur Masse,
von der Idee zur Tatsache.