„Wie sich die Bilder gleichen ...“: Obwohl das historisch
informierte Drama „Beirut“ in seiner Exposition im Jahr 1975, zu Beginn des
Libanesischen Bürgerkriegs, und im weiteren Verlauf der Handlung 1982 spielt,
tragen die in ihm verhandelten Konflikte und Lösungsstrategien starken
Verweischarakter auf die heutige Situation im Nahen Osten, zum Teil weil
damalige Unversöhnlichkeiten und Frontlinien bis heute fortbestehen. Die
Spieler am diplomatischen Kartentisch sind schon damals die nämlichen: die
palästinensische Unabhängigkeitsbewegung, gemäßigte arabische und christliche
Kräfte, die stark involvierte Regionalmacht Israel und – last but not least –
die USA mit ihrer Botschaftsfestung und dem operativen Eingreifteam von Navy
Seals vor Ort. „Beirut“, geschrieben von Tony Gilroy (dem Autor der
„Bourne“-Reihe und von Thrillern wie „Michael Clayton“ und „State of Play“) und
inszeniert von Brad Anderson ist wohl am treffendsten mit „History Fiction“
umschrieben, da eine fiktive, wenn auch plausible Story vor historisch gut
dokumentiertem Hintergrund sich entwickelt.