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Filme feiern im Jahr 2018 beim 36. Filmfest München ihre Weltpremiere in der
Reihe „Neues deutsches Kino“. Ein Lieblingsthema der überwiegend noch jungen
Filmemacher bleibt dabei die Familie in all ihren Spielarten: Als Debattiergegenstand,
als Fessel, als wehmütig erinnertes Konstrukt der Vergangenheit.
Wie
ein ausgesetztes Tier fühlt sich Jona an seinem neuen Wohnort. Die Mutter des
Zehnjährigen ist ihrem neuen Freund an die deutsch-tschechische Grenze gefolgt,
wo der Stiefvater in spe die Sympathie des Jungen sucht, der aber abblockt, wo
er nur kann. Stundenlang streift er zu Fuß oder mit dem Fahrrad auf beiden
Seiten der Grenze umher, die in Ann-Kristin Reyels’ beim Filmfest München
uraufgeführtem Spielfilm „Wir haben nur
gespielt“ weitgehend menschenentleert erscheinen: Verlassene Läden und
Hotels, verwahrloste Geschäfte, dafür Wiesen und Wälder, die noch nach unberührter
Wildnis aussehen, selbst wenn sich dort auch Ruinen m