Film
wird heute gerne als eine der letzten Festungen gegen die Bilderflüchtigkeit
des Alltags verstanden. Das Kino als Ort, an dem man konzentriert Bilder sehen
kann. Eine Sphäre, die bestenfalls frei von Mobiltelefonen und den hektischen
Blinklichtern des Alltags bleibt. Begriffe wie Immersion, Slow Cinema oder
Entschleunigung haben auch deshalb in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen.
In
diesem Wahrnehmungswandel, denn es ist ein Wandel, liegt eigentlich die ganze
Beschleunigung der Gesellschaft versteckt, wenn man bedenkt, dass frühe
Filmtheorien das Medium häufig für seine Geschwindigkeit schätzten. Von
flüchtigen Fragmenten war da die Rede. Das Kino würde die radikale
Modernitätserfahrung greifbar machen. Zum einen, indem man sie als Zuschauer
miterlebe, zum anderen, indem durch eine kinematographische Distanz ein
Lerneffekt möglich sei, der uns erklärt, wie wir uns in dieser modernen Welt
zurechtfinden könnten.
Mit
der Geschwindigkeit der Welt hat das Kino inzwischen nicht mehr viel zu tun. Es
hechelt hinterher. Vielleicht haben sich die beiden Geschwindigkeiten von Kino
und Welt gar nur am Punkt der Erfi