In den 1960er- und 1970er-Jahren gehörte die agile amerikanische
Schauspielerin Barbara Harris mit ihren runden Wangen, großen Augen und dem
zeitgemäßen Kurzhaarschnitt zu den erfrischendsten Komödiendarstellerinnen des
US-Kinos. Ihre beruflichen Anfänge lagen im Improvisationstheater in Chicago,
wo sie zu den Pionierinnen der Compass Players, der ersten dauerhaften
Impro-Bühne der USA, und 1959 zum ersten Jahrgang der legendären
Komiker-Schmiede The Second City zählte. Eine von deren Sketch-Revuen brachte
Barbara Harris in New Yorks Theaterszene, wo sie im folgenden Jahrzehnt mit
Brecht-Rollen und Musical-Auftritten Furore machte und als Folge davon auch im
Kino ihren Einstand feierte. Ihr Filmdebüt gab sie 1965 in der mehrfach
„Oscar“-nominierten Theater-Adaption „Tausend Clowns“ als mitfühlende
Sozialarbeiterin, die einen Jungen (Barry Gordon) vor der eigenwilligen
Lebensart seines kindsköpfigen Autoren-Onkels (Jason Robards) schützen will,
sich aber dann in den Lebenskünstler verliebt.