Die
75. „Mostra internazionale dell'arte cinematografica“ glänzte im
Jubiläums-Jahrgang mit einem ungewöhnlich starken Wettbewerb.
Würdige Anwärter für den „Goldenen Löwen“, den Hauptpreis des
Festivals, hätte es viele gegeben. Trotzdem verwunderte es
nicht, dass am Ende Alfonso Cuaróns „Roma“ mit der
Trophäe geehrt wurde. Die in Schwarz-weiß gedrehte Hommage an jene Frauen, die Cuaróns Kindheit in Mexiko City in den 1970er-Jahren
prägten, hinterließ mit ihren poetischen Bildern und einer ebenso
emotionalen wie klugen Familiengeschichte einen dermaßen
nachhaltigen Eindruck, dass sich der Film in der Gunst der Kritiker nicht mehr von der
Spitzenposition vertreiben ließ – trotz
starker Konkurrenz. Zudem wurde „Roma“ mit dem SIGNIS-Preis
der katholischen Jury geehrt.