Bertolt
Brechts „Dreigroschenoper“ mit der Musik von Kurt Weill war in der Weimarer
Republik der späten 1920er-Jahre ein Überraschungserfolg. Erste Pläne für eine
Verfilmung gab es schon früh. Im Jahr 1930 erwarb die Produktionsforma Nero Film-AG
die Rechte an dem Stoff, um eine Kinofassung mit Regisseur Georg Wilhelm Pabst
auf den Weg zu bringen; Brecht sollte die Grundlage für die Adaption liefern
und verfasste mit Léo Lania, Ladislaus Vajda und Béla Balázs das Filmexposé
„Die Beule – Ein Dreigroschenfilm“. An der Umsetzung des Films beteiligte die Nero
Film den Schriftsteller allerdings nicht mehr, woraufhin Brecht zusammen mit dem
Komponisten Kurt Weill vor Gericht zog, um ein Aufführungsverbot des Films zu
erstreiten. Regisseur Joachim A. Lang integriert diesen sogenannten
„Dreigroschenprozess“ in seine Neuinterpretation „Mackie Messer - Brechts Dreigroschenfilm“ (Kinostart: 13. September). Ein Gespräch über das Phantom
„Publikumsgeschmack“ und die Freiheit der Kunst.