Mal wieder fernsehen wie in den 1960er-
und 1970er-Jahren. Im damaligen Programmangebot fanden sich häufig
Fernsehbearbeitungen von Stoffen, die ursprünglich fürs Theater verfasst worden
waren. Repertoire-Klassiker, Zeitgenössisches. Auch Genre-Fans wurden bedient,
mit Boulevardkomödien und Kriminalstücken.
Der Fernsehfilm „Toulouse“ ist der
damaligen Fernsehästhetik frappierend nahe. Er basiert auf einem Theaterstück
des Autors und Filmemachers David Schalko, der im österreichischen Fernsehen
und über die Grenzen seines Heimatlandes hinaus mit Satiresendungen und
Erzählserien wie „Braunschlag“ oder „Altes Geld“ für Furore
sorgte. Der 45-jährige Schalko, der als Seiteneinsteiger begann, beherrscht
diverse Genres vom Werbefilm bis hin zur Mockumentary und ersann unter anderem
die ganz auf visuelle Assoziationen aufgebaute ORF-Unterhaltungsshow „Sendung
ohne Namen“. Schalko ist die heutige Bildsprache nicht nur geläufig – er hat
sie um eigene Errungenschaften bereichert.