Die wundersame Geschichte vom exzentrischen Modemacher und
dem naiven Mädchen aus der Provinz: Die Rudolph-Moshammer-Hommage von Alexander
Adolph überrascht mit einer kuriosen Freundschaftsstory und begeistert als
vergnüglicher Mix aus Gesellschaftssatire und Charakterporträt. Brillant
gespielt, mit funkelnder Erzähllust in Szene gesetzt, entpuppt sich „Der große
Rudolph“ als Sternstunde des deutschen Fernsehfilms.
Zum Film in der ARD Mediathek geht es hier.
Der Exzentriker Rudolph Moshammer (großartig: Thomas
Schmauser) putzt seine Erscheinung mit Perücke, Schoßhündchen Daisy und Rolls-Royce
bizarr heraus. Was wie eine vulgäre Parodie auf Luxus und Extravaganz aussieht,
findet als Image-prägende Selbstinszenierung bei der klatschsüchtigen Boulevardpresse
Anerkennung. Das naive Mädchen Evi (hinreißend: Lena Urzendowsky) hat in Moshammers
Boutique für Herrenausstattung eine Lehrstelle gefunden. Das schüchterne, unscheinbare
Mädchen versteht sich gut mit seinem Chef. Irgendwie mögen die beiden sich, was
anfangs merkwürdig erscheint und in einem beinahe märchenhaften Ton erzählt wird.