Als sei sie selbst eine Raubkatze,
schwingt sich die Kamera mit einer Frau im knallroten Kleid über die Brüstung.
Wie angestachelt durch die plötzlich ins Spiel kommende Bewegung und ähnlich
atemlos wie die Frau in Rot wirkt dieser Aufbruch ins Bewegungskino. Zuvor
kämpfte sich die Kamera eher statisch durch die Dialoge der Marvel-Verfilmung
„Black Panther“. Jetzt aber nehmen die Bilder Fahrt auf, wirbeln wie entfesselt
durch den Raum eines halbseidenen Spielcasinos und überschlagen sich mit den
dicken SUVs während einer Verfolgungsjagd durch eine südkoreanische Megacity.
Die von der Kamera verfolgte Frau ist der
persönliche Bodyguard des Wakanda-Königs T'Challa, im Superhelden-Kosmos auch
als Black Panther bekannt, der den Diebstahl einer wertvollen Vibranium-Klinge
verhindern will. Bei der Bildgestaltung sitzt hingegen eine Frau hinter dem
Objektiv, die mit dieser Verfolgungssequenz einmal mehr unter Beweis stellt,
dass das Filmemachen im Superhelden-Action-Genre schon lange keine reine Männerdomäne
mehr ist: die US-amerikanische Kamerafrau Rachel Morrison.