Es ist nur ein einziger Buchstabe, der den Namen
des ehemaligen US-Vizepräsidenten Dick Cheney von dem des britischen Bischofs
Richard Cheyney unterscheidet. Doch genau das ist der springende Punkt in Ted
Fendts faszinierendem Nerd-Drama „Classical Period“. Eine kleine Detailstudie im
Rahmen des Siegfried-Kracauer-Blogs von Lukas Foerster.
Richard Bruce Cheney, genannt Dick Cheney, war US-Vizepräsident
während der George-W.-Bush-Ära. Richard Cheyney amtierte im 16. Jahrhundert als
Bischof von Gloucester und war als solcher in die oft blutig ausgefochtenen
Glaubensdifferenzen der Reformationszeit verwickelt. Möglich, dass sein Vorname
gelegentlich ebenfalls als Dick abgekürzt wurde. Falls das so ist, trennt den
alten und den neuen Dick Che(y)ney nur ein Buchstabe. Diese zufällige
Namensähnlichkeit ist in „Classical Period“, dem neuen Film des US-amerikanischen
Regisseurs Ted Fendt, Anlass für einen Witz. Oder vielleicht eher für einen
verhinderten Witz. Wobei die Verhinderung des Witzes seine eigentliche Pointe
ist.