„Meine
Filme kennen keine Kameraeinstellung, denn das bedeutet, eine Entscheidung zu
treffen. Ich suche nicht eine bestimmte Einstellung, ich suche die direkte
Konfrontation. Mein Kino ist direkt, von Angesicht zu Angesicht.“
Das
Kino von Jonas Mekas kannte keine Kadrage, kein Travelling, keine
Ausleuchtung, keine sauberen Bilder, keinen synchronen Ton, kein Atelier,
natürlich auch kein Setting, ein Drehbuch sowieso nicht, kein Stativ. Was ist
das für ein Kino? Jonas Mekas war der Mann mit der Kamera. Seit den 1960er-Jahren
wanderte er im abgeschabten Cordanzug mit Hut und einer Einkaufstasche über der
Schulter durch die Straßen, über die Plätze und durch die Parks von New York,
besuchte Freunde in Lofts und Galerien und zog seine 16mm-Bolex aus der Tasche,
wenn er etwas Interessantes sah.
Aus
den Bildern, die dabei entstanden, wurden irgendwann Filme, Tagebuchfilme, die
das Milieu der Emigranten aus Litauen zeigten, die Entdeckung einer
künstlerischen Heimat in New York beschrieben oder Begegnungen mit neuen
Freunden wie