Anlässlich des „Holocaust“-Gedenktages
am 27. Januar kommt das NS-Drama „Schindlers Liste“ von Steven Spielberg in
einer restaurierten Fassung wieder ins Kino. Der Film wurde seinerzeit ähnlich
heftig kritisiert wie 1979 die „Holocaust“-Serie von Marvin
Chomsky, die jetzt ebenfalls wieder im Fernsehen zu sehen ist. Eine
Wiederbegegnung mit zwei Meilensteinen der Auseinandersetzung mit den
NS-Verbrechen, deren epochale Bedeutung für den öffentlichen Diskurs heute klarer denn je gesehen wird.
„Als ich ,Schindlers Liste‘ sah“, schreibt
Claude Lanzmann im März 1994,
„fand ich das wieder, was ich bei der ,Holocaust‘-Fernsehserie empfunden hatte.
Übertreten und trivialisieren läuft hier auf das gleiche hinaus.“ Ein
vernichtendes Urteil, das Lanzmann trotz seiner Anerkennung für die
Ernsthaftigkeit von Spielbergs Filmprojekt aussprach und das aus der
tiefgreifenden Erfahrung seiner eigenen Arbeit an „Shoah“ verständlich wird. Seitdem ist viel über die Frage
der Darstellbarkeit des Holocaust und der Singularität dieser Massengewalt
geschrieben worden. Doch wie stellen sich die beiden US-amerikanischen
Produktionen aus heutiger Sicht dar?
25 Jahre nach der deutschen
Erstaufführung von „Schindlers Liste“ in Anwesenheit des damaligen Bundespräsidenten Richard von
Weizsäcker in der Alten Oper Frankfurts kommt der Film zum Holocaust-Gedenktag
am 27. Januar in einer restaurierten 4K-Fassung erneut in den Kinos – und auch
die vierteilige Fernsehserie „Holocaust“ von Marvin J. Chomsky wird erstmals seit ihrer kontroversen
Erstausstrahlung 1979 in den Dritten Programmen wieder gezeigt; auf dem ARD-Fernsehsender
„One“ läuft sie aufgrund hoher Nachfragen sogar zur Primetime.
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