Eine junge Frau verliebt sich in ihren Psychiater und zieht mit ihm
zusammen. Doch dann trifft sie auf seinen Doppelgänger, der in charakterlicher
Hinsicht das exakte Gegenteil ihres Freundes ist, und lässt sich auf eine
Affäre mit ihm ein. In „Der andere Liebhaber“ entfaltet der französische
Regisseur François Ozon eine verstörende Geschichte voller Symbolbilder und
Anleihen bei Meistern des Psychothrillers wie Alfred Hitchcock und David
Cronenberg. Auch die Lust an provozierenden Bildern hat der Filmemacher nicht
aufgegeben.
Das Gespräch führte Michael Ranze.
Ihr Film beruht auf einer
Vorlage von Joyce Carol Oates, „Lives of the Twins“. Wie sind Sie darauf
gestoßen?
François
Ozon: Ich lese gerne und sehr viele Bücher. Ich bin auch ein großer Fan von
Joyce Carol Oates. Eines Tages habe ich einen Artikel über sie gelesen, und
darin stand, dass sie selbst eine Doppelexistenz führt, wenn sie Thriller
schreibt – unter dem Pseudonym Rosamond Smith. Darüber bin ich auf diesen Roman
gestoßen und habe mir gedacht, dass der ideal sei, um einen erotischen,
psychoanalytischen Thriller daraus zu machen.