Nacktheit ist im Kino längst nicht mehr
der Skandal, der sie einmal war. Dennoch stellt sie immer noch eine Art Grenz-
oder Testfall der Sichtbarkeit dar. Der Nacktheit ist die Behauptung einer
absoluten Sichtbarkeit inhärent, auch deshalb (und eben nicht nur aufgrund von
Zensurbestimmungen oder Moralvorstellungen) ist sie nach wie vor mit einem Tabu
belegt. Das sich allerdings längst nicht mehr in absoluten Bilderverboten
äußert, sondern in einer Tradition des spielerischen Ent- und Verhüllens, die
sich durch alle Epochen der Filmgeschichte verfolgen lässt.
Mich interessiert ein Sonderfall. Wenn ein
nackter Körper nicht „direkt“ vor der Kamera steht, sondern sich als Silhouette
auf einer Oberfläche, zum Beispiel einem Vorhangstoff, abzeichnet: Was gena