Anfang der 1960er-Jahre beauftragte der Verband
schweizerischer Konsumvereine den Reiseschriftsteller René Gardi, einen
„Entwicklungshilfe“-Film über die „Dahomey“-Aktion im heutigen Benin zu drehen.
Daraus erwuchs eine mehr als zwei Jahrzehnte währende Kooperation für
„Kulturfilme“, die das Bild exotischer Länder bis heute mitbestimmen. Ein
materialreiches Filmbuch zeichnet dieses Kapitel der (Schweizer) Filmgeschichte jetzt
nach.
Sie wurden meist als „Kulturfilme“ bezeichnet und
liefen nicht nur auf Festivals, in Kinos oder im Fernsehen, sondern oft auch in
Aulas oder (kirchlichen) Vortrags- und Gemeindesälen, an Orten, die der
Volksbildung dienten und die über einen 16mm-Projektor verfügten; dessen
Schnurren während der Vorführung ist mir noch heute heimelig im Ohr. Ebenso
erinnere ich mich, wie in den 1960er- und 1970er-Jahren zu Beginn stets in das
eingeführt wurde, was es dann zu sehen gab. Die Kulturfilmabende im nahen
Schulhaus gehörten in Begleitung meiner Mutter zu meinen frühesten filmischen
Erlebnissen; sie eröffneten mir als Kind erste Blicke auf fremde Länder in Afrika,
Lateinamerika und Asien.