In Ihrer Filmografie gibt es mehr Dokumentar-
als Spielfilme. Ist für Ihre Spielfilmprojekte eine dokumentarische Qualität
von Bedeutung?
Schneppat: Eigentlich
ist es so, dass die Projekte auf einen zukommen. Die Regisseure suchen nach
Kameraleuten, die gewisse Schwerpunkte haben. Die Filme etwa, die ich in Israel
gedreht habe, waren zwar dokumentarisch angehaucht, schlossen aber eher an
meine Arbeit für den Spielfilm an, vor allem an „Schultze gets the Blues“. Ich
arbeite gern gestaltend, wenn nötig mit einfachsten Mitteln. Das gilt für meine
dokumentarische Arbeit ebenso wie für meine Spielfilmkamera. Das hat Jan Zabeil
gefallen; er hatte „Schultze gets the Blues“ gesehen und sich gefragt, was aus
dem Kameramann geworden ist.
Benutzen Sie für einen Spielfilm eine andere Kamera als für einen
Dokumentarfilm?
Schneppat: Die Technik hat sich extrem verändert, von Film Super 16 oder 35
mm bis zu Fotoapparaten, die filmen. Es ist projektbezogen. Gut, beim Spielfilm
hat sich ARRI durchgesetzt, beim Dokumentarfilm sind es preiswertere kleinere
Kameras.