Der Film läuft im Rahmen von 3sats Filmreihe zum deutsch-deutschen Kino. Kein
Genre konnte in den 1950er-Jahren so viele deutsche Zuschauer ins Kino locken
wie der Heimatfilm, der verklärte Dorfidyllen der harten Nachkriegsrealität und
der Erinnerung an die Nazi- und Weltkriegsverbrechen entgegensetzte.
Dementsprechend niedrig stand der Heimatfilm bei den Vertretern des Neuen
deutschen Kinos im Kurs, die den Kitschbildern aber alsbald etwas
entgegenzusetzen begannen: Realistisch gehaltene Spielfilme, die das Leben in
den Dörfern als wahrhaft provinziell und Quelle von Ausgrenzung, Vorurteilen
und Gewalt darstellten.
Pionierarbeit
auf dem Gebiet leistete 1968 Peter Fleischmann mit „Jagdszenen aus Niederbayern“: Der 20-jährige Abram (Martin Sperr) ist homosexuell
und damit ein Außenseiter im Dorf, Freundlichkeit findet er nur bei der jungen
Magd Hannelore (