Auf einer Großbaustelle in der DDR, auf der ein ruppiger Zimmermann und seine Brigade ein anarchisches Dasein führen, gerät der gewohnte Gang der Dinge aus dem Lot, als eine attraktive Ingenieurin (Krystyna Stypulkowska) und ein neuer Parteisekretär (Eberhard Esche) mit neuen Ideen für frischen Wind sorgen.
Wo die „Ballas“ auftauchen, ist immer schnell was los. Die Zimmermann-Truppe unter Leitung von Hannes Balla (Manfred Krug) langt nicht nur bei der Arbeit richtig zu, sondern stellt auch so manche Regel der sozialistischen Planwirtschaft auf den Kopf. Die Parteiverantwortlichen und der Bauleiter hätten die „Ballas“ längst zum Teufel gejagt, wenn sie nicht die beste Mannschaft weit und breit wären.
Das Gleichgewicht der Baustelle gerät vollends aus dem Lot, als Balla ein Auge auf die Neue wirft und sich in gewohnter Manier mit dem Parteisekretär anlegt, der sich in seine Arbeitsmethoden einmischen will. Doch als er merkt, dass es dem SED-Mann um echte Verbesserungen und um einen Kampf gegen Schlamperei und falsche Planung geht, verbessert sich ihr Verhältnis.
Als Balla aber bestimmten Veränderungen im Arbeitsablauf zustimmt, rebellieren seine Zimmerleute. Und auch sein Werben um die Ingenieurin bekommt eine kalte Dusche, als er erfährt, dass sie schwanger ist.
„Die Spur der Steine“ von Frank Beyer ist einer der berühmtesten Filme des DDR-Kinos. Zu seinem Nimbus trug auch bei, dass die Dramödie nach ihre Entstehung 1966 verboten wurde und erst nach dem Mauerfall im Jahr 1990 wiederaufgeführt wurde. Die Auseinandersetzung des Films mit Planwirtschaft und Partei Anfang der 1960er-Jahre ist im Kern zwar eine konstruktive Kritik, geht aber entschieden respektlos und humorvoll ans Werk. Getragen von einem pointierten Buch und ausdrucksstarken Darstellern, überzeugt der Film auch durch seine menschliche Haltung. – Sehenswert ab 14.