Wie finden Dokumentarfilme
künftig ein Publikum, angesichts einer sich permanent verschiebenden
Medienlandschaft, in der die klassischen Medien Kino und Fernsehen zugunsten der
Online-Plattformen an Boden verlieren? Der Leiter des DOKfest München, Daniel
Sponsel, glaubt weniger an die Konkurrenz als vielmehr an ein Zusammenspiel der
unterschiedlichen Vertriebswege.
Ein Gastbeitrag von Daniel
Sponsel
Wir schreiben das Jahr 2021:
Ich bin im Kino gewesen und habe den neuen Film von Andres Veiel gesehen, einen
Dokumentarfilm. Das Kino war beinahe ausverkauft, die Stimmung gut. Der Film
war eine durch den Bund und mehrere Landesförderungen realisierte Co-Produktion
von BR, WDR, arte und Netflix. Als ich nach der Vorstellung nach Hause kam,
habe ich mir einige Szenen des Films noch einmal online angeschaut, weil ich
glaubte, etwas verpasst zu haben. Letztendlich habe ich den Film dann nochmals
in voller Länge im Fernseher online gesehen. Mit meiner Kinokarte hatte ich
Zugang zum Streaming. Könnte so nicht die Zukunft der Filmauswertung aussehen?