Der Blick auf die Bevölkerungsgruppen der Roma ist im
Kino bis auf wenige Ausnahmen ein fremdbestimmter. Das diesjährige Symposium
beim goEast-Festival in Wiesbaden erinnerte daran, dass die Film-Perspektiven
auf die Roma aber durchaus vielfältig waren: Neben den Klischees von lustigen
Exoten gab es immer wieder ernsthafte Auseinandersetzungen mit Kultur und
Lebensweise der Roma sowie kritische Werke über ihre Diffamierung und
Ausgrenzung. Eine Begegnung mit erhellenden wie irritierenden Filmen.
Eine
junge Frau geht durch die Straßen in der Nähe des Hauptbahnhofs der ungarischen
Hauptstadt Budapest. Im Off-Kommentar zu den Bildern beschreibt die Regisseurin
Galya Stoyanova das Spannungsfeld, als Romni durch Budapest zu gehen, ohne als
solche erkannt zu werden, und entschließt sich zu einem Selbstversuch. Im
nächsten Bild ist Stoyanova als das Stereotyp einer Romni gekleidet: ein bunter
Rock, ein Tuch um den Kopf gewickelt, deutlich sichtbarer Schmuck. Mit einer
Fotokamera dokumentiert sie die Blicke, die ihr begegnen. Galya Stoyanovas