Hans Löw
verkörperte schon den letzten Kerl auf Erden, in seinen Rollen erlegt er aber
auch Plüschtiere oder zwingt auf einem Klassentreffen eine Frau zum Sex. Im
Geschwisterdrama „All My Loving“ spielt er nun einen braven Hausmann, der sich
um seinen alten Vater kümmert. Annäherung an einen scheinbar Geheimnislosen.
Armin.
So heißt er, und er wird gleich einen One Night Stand haben. Würde da nicht
plötzlich – „Uuah! Uuah!“ – eine Mischung aus archaischem Kriegsgeheul und
Brechreiz aus seinen Lautsprecherboxen dringen. Dieser testosterongesättigte
Dumpf-Techno, das ist der jungen Frau sofort klar, will nicht so recht zu dem
netten Armin passen, dem sie soeben aus dem Club in die Junggesellenbude gefolgt
ist. Schnell wechselt er zu „Later Tonight“ von den Pet Shop Boys, einer
sanften Ballade über den verlassenen Mann, doch als er schon mal mit zufrieden
vorfreudigem Blick und seinen langen, schmalen Tastaturhänden die Jalousien
runterlässt, hat sie sich bereits entschieden: Jacke an, weg hier.