Der
junge afroamerikanische Kriegsheimkehrer Easy Rawlins (Denzel Washington, zum FILMDIENST-Porträt) nimmt in einer finanziellen Notlage eine
Arbeit als Amateurdetektiv an und verstrickt sich auf der Suche nach einer
verschwundenen Frau in ein Dickicht aus Verbrechen, Korruption und Rassismus. Der
US-Regisseur Carl Franklin betritt mit der erstaunlich leise und einfühlsam
geschilderten Story klassischen „Film noir“-Grund. Rawlins gerät in ein Gewirr
zusammenhängender Verbrechen und Vertuschungstaktiken, wobei undurchsichtige
Frauen (Jennifer Beals),
zwielichtige Detektiv-Kollegen (Tom Sizemore) und ein brandgefährlicher, aber nützlicher Bekannter
namens „Mouse“ als Helfer (Don Cheadle in Abkehr seiner meist sympathischen Rollen als Psychopath mit
kurzem Geduldsfaden) ebenfalls eine Rolle spielen.
Die Kriminalhandlung erweist den Vorbildern Referenz und fesselt durch ihre eigenständige Aneignung. Franklin kann dies zudem mit der sorgfältigen Rekonstruktion der Lebensverhältnisse der schwarzen Bevölkerung von Los Angeles im Jahr 1948 zu einem aufschlussreichen historischen Exkurs in die Ursprünge gesellschaftlicher Missstände im heutigen Amerika verbinden. – Sehenswert ab 16.