Der Schüren Verlag setzt die Reihe mit Klassikern des osteuropäischen
Kinos fort. Ein Lesebuch zum ungarischen Film versammelt 25 Filme in
ansprechenden Einzelanalysen, die von Belá Baloghs „Tiefland“ (1920) bis zu
„Son of Saul“ (2015) von Lásló Nemes ein weites Spektrum abdecken.
Nach Büchern über den polnischen sowie den
tschechischen und slowakischen Film erscheint in der Reihe „Klassiker des
osteuropäischen Films“ nun als dritter Band „Klassiker des ungarischen Films“.
Die gesamte Edition ist eine höchst verdienstvolle Unternehmung, rückt sie doch
Filmländer in den Mittelpunkt, die im deutschen Kino nur mangelnde
Aufmerksamkeit finden, aber zumindest von den beiden einschlägigen Festivals in
Cottbus und Wiesbaden wahrgenommen werden. Dabei liefern osteuropäische Filme
aussagekräftige Indizien für politische Tendenzen und moralisch-ethische
Entwicklungen in den einzelnen Staaten. Das war schon zu Zeiten des realen Sozialismus
so und bestätigt sich, zumindest wenn man künstlerisch relevante Arbeiten zu
Rate zieht, bis heute.