Vieles fällt
leichter, wenn niemand einen sieht. Unsichtbarkeit
ist eine verlockende Vorstellung, wo sie eine Existenz verspricht, die nicht
mehr nach den Regeln der übrigen Welt funktioniert. Das führt mitunter zwar zum
Größenwahn wie bei dem titelgebenden „Unsichtbaren“ des Romans von H.G. Wells
und seinen zahllosen direkten Fortsetzungen und Epigonen im Kino, öfter aber
verschafft die Unsichtbarkeit Filmheld*innen einen wertvollen Vorteil gegen
ihre Widersacher. Das gilt für Jungzauberer Harry Potter und seinen Umhang mit
Unsicherbarkeitskräften ebenso wie für das Mädchen im Zentrum des Jugendfilms „Invisible Sue – Plötzlich unsichtbar“
(Kinostart: 31.10.): Die zwölfjährige Sue erhält durch einen Unfall die
Fähigkeit, sich unsichtbar machen zu können, was der Außenseiterin zunächst
zupasskommt, bis sie die Kehrseite ihrer Verwandlung erfährt. Denn metaphorisch
verstanden kann Unsichtbarkeit genauso ein Fluch sein, wovon auch die
obdachlosen Frauen und Sozialarbeiterinnen in der Sozialkomödie