Der erste
Tonfilm von Fritz Lang aus dem Jahr 1931 zählt zu den
bedeutendsten Meisterwerken des Weimarer Kinos. Peter
Lorre brilliert
darin als psychopathischer Kindermörder, dessen Taten Angst und Schrecken
verbreiten und der immer wieder die Polizei narrt. Er versetzt damit aber auch
die Unterwelt in Aufregung, die über die erhöhte Aktivität des Polizeiapparats
empört ist, weil dadurch ihre „Arbeit“ gestört wird. Was dem Mörder, der mehr
als Opfer seiner Triebe denn als durch und durch böser Schurke dargestellt
wird, letztlich zum Verhängnis wird.
Verweise auf
das gesellschaftliche Klima der Weimarer Republik am Vorabend des
Nationalsozialismus sind augenfällig. Obrigkeit und Unterwelt erscheinen als
gleichartige Organisationen, die den „Abartigen“ im Namen des „gesunden
Volksempfindens“ gemeinsam zur Strecke bringen. Langs sarkastische
Schilderungen von Menschenjagd und Massenhysterie sowie Peter Lorres geniale
Interpretation des Mörders als Täter und Opfer zugleich wurden von den
Nationalsozialisten später nicht ohne Grund als subversiv empfunden. –
Sehenswert ab 16.