Das
nostalgiegetränkte Nerdtum, die selbstherrliche, beinahe kindliche Freude am
eigenen „Auteur“-Universum, die in langen und eskapistischen Nächten geschulte
Männlichkeitsrhetorik, der Zwang zum F-Wort, die dauernd behauptete, weltfremde
Coolness, die exzessive Freude an Film-Gewalt: Das alles musste irgendwann auf
Ablehnung stoßen. Quentin Tarantino, ein Komet der 1990er – ein Relikt aus den
1990ern?
In seinem betörenden Buch „Vidas
escritas“ beschreibt der spanische Schriftsteller (und Neffe von Filmemacher
Jésus Franco) Javier Marías das Leben einiger Schriftsteller, für die er sich
interessi