Eva Trobisch
hat es sich mit der Themenwahl für ihren Debütfilm nicht leicht gemacht: „Alles ist gut“ erzählt von den
Folgen einer Vergewaltigung und könnte von einem platten Themenfilm nicht
weiter entfernt sein; stattdessen liefert das mit Aenne Schwarz in der Hauptrolle großartig besetzte Drama
eine fundierte Einlassung auf die komplizierte, widersprüchliche Gefühlslage,
in der sich die Protagonistin nach dem sexuellen Übergriff befindet. Trobisch
und die faszinierend vielseitige Hauptdarstellerin haben den Mut, die
Hauptfigur Janne, die nach einer Feier von einem Mann, mit dem sie sich auf
einen Flirt eingelassen hat, vergewaltigt wird, als widerständigen Charakter zu
zeigen, der durchaus auch Rätsel im Verhalten aufgibt und nicht zur glatten
Sympathiefigur wird.