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Die Brücke

Erschütternder Antikriegsfilm von Bernhard Wicki - bis 26.4. in der ARD-Mediathek

Veröffentlicht am
03. April 2024
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Der berühmte Antikriegsfilm von Bernhard Wicki aus dem Jahr 1959 ist einer der wenigen aufrichtigen Versuche des deutschen Nachkriegskinos, Schrecken und Wahnsinn des Krieges unverhüllt auf die Leinwand zu bringen. Eine Schar deutscher Jungen (u.a. Fritz Wepper) verteidigt in den letzten Kriegstagen 1945 eine militärisch völlig unwichtige Brücke bei einer Kleinstadt im Bayerischen Wald vor den anrückenden US-Truppen.

Der Film beruht auf den autobiografischen Erinnerungen von Gregor Dorfmeister, die er in einem gleichnamigen Roman unter den Pseudonym Manfred Gregor veröffentlichte. Er enthüllt im Missbrauch jugendlicher Unbefangenheit und Ideale zugleich den schlimmen Aberwitz des Krieges.

Die erschütternde und zugleich sachliche Gestaltung des Films sorgten für ein jähes Ende der westdeutschen „Kriegsfilmwelle“ aus den Jahren davor. Bernhard Wicki erhielt für seine zweite Regiearbeit auch international viel Anerkennung, etwa einen „Golden Globe“ als bester ausländischer Film sowie eine „Oscar“-Nominierung.

Die Urversion des Films besitzt weder Vor- noch Nachspann, um den dokumentarischen Charakter des Geschehens zu unterstreichen. Erst im Jahr 1969 wurde ein Abspann hinzugefügt, der die Schauspieler und Crewmitglieder nannte. Drei der sieben Jungen-Darsteller debütierten in „Die Brücke“ vor der Kamera: Frank Glaubrecht, Volker Lechtenbrink und Michael Hinz. – Sehenswert ab 14.

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