Der österreichische Schriftsteller Stefan Zweig befindet sich 1936 schon zwei Jahre auf der Flucht, als er zum PEN-Kongress nach Buenos Aires reist, wo man ihn bedrängt, die Barbarei des Nazi-Regimes öffentlich zu verurteilen. Doch der überzeugte Pazifist will sich weder für einen Krieg aussprechen, noch hält er eine Widerstandsgeste ohne persönliches Risiko für sinnvoll. Doch je länger er im Exil lebt, desto schwerer fällt es ihm, seine öffentliche Zurückhaltung aufrechtzuerhalten.
Der in virtuoser Strenge komponierte Film zeichnet in fünf Episoden die Konflikte von Zweigs Exiljahren nach, wobei der Weg über New York bis zu seinem letzten Zuhause im Dschungel-Ort Petrópolis führt.
Ein- und ausgeleitet von zwei grandiosen Plansequenzen, erweist sich der Film von Maria Schrader als ein Gesamtkunstwerk, das auch in langen Dialogpassagen von der wunderbaren Verkörperung Stefan Zweigs durch Josef Hader getragen wird. Dank der Schärfe und Sensibilität seiner Interpretation muss man unwillkürlich auch an die aktuellen Fluchtströme denken, ohne dass der Film diese Lesart aufdrängt. - Sehenswert ab 14.