Der Band 53 der „Film-Konzepte“-Reihe widmet sich der 1938 geborenen Regisseurin Ula Stöckl, die nicht nur eine feministische Vorreiterin war, sondern mit ihrem Werk nachhaltig auf nachfolgende Generationen gewirkt hat.
„Für mich ist sie der deutsche Godard“, sagt Philip Gröning. Ula Stöcklder „deutsche Godard“? Das ist ein verblüffender Vergleich, der aber gar nicht so weit hergeholt ist, wie es zuerst scheinen mag. Trägt nicht die Heldin in Ula Stöckls „Geschichten vom Kübelkind“ (1969-71, mit Edgar Reitz) dieselbe Kleopatra-Frisur wie Anna Karina, die Muse von Godard? Schon ihrem erstem, nach eigenem Bekunden „wichtigstem“ Film, „9 Leben hat die Katze“ (1968), wurde französische Leichtigkeit attestiert; seine Art, „cinema vérité“, Phantasma, Poesie, Philosophie und Politik miteinander zu verflechten, offenbart allerlei Godard-Reminiszenzen.
Ein unbestechlicher Blick
Üblicherweise wird Ula Stöckl mit anderen Titeln bedacht. Man nennt sie „feministische Filmemacherin der ersten Stunde“ oder „Regisseurin des ersten feministischen Films, als der Feminismus in der BRD