Der
rumänische Regisseur Cristi Puiu zählte mit dem makabren Drama „Der Tod des Herrn Lazarescu“ (2005) zu den Begründern der „Rumänischen Welle“. Sein
jüngstes Werk „Sieranevada“, das 2016 beim Filmfestival in Cannes im Wettbewerb
uraufgeführt wurde, fand in Deutschland nichts ins Kino. Im Interview skizziert der Regisseur
seine filmische Ästhetik und setzt sie zur Situation in Rumänien in Bezug.
In
den letzten 15 Jahren hat sich das rumänische Kino zu einer der beachtetsten
Filmnationen gemausert, die mit einer überschaubaren Zahl an Regisseuren und
dem distinktiven Stil aufwühlender gesellschaftskritischer Dramen regelmäßig
für Aufmerksamkeit sorgt. Der Regisseur Cristi Puiu gehörte im Jahr 2005 mit „Der Tod des Herrn Lazarescu“ zu
den Wegbereitern dieser „Rumänischen Welle“.
Im
Jahr 2016 steuerte er mit „Sieranevada“ ein weiteres Meisterstück bei. Das über
knapp drei Stunden quasi in Echtzeit entfaltete Drama konfrontiert mit einer
Großfamilie, die in einer Wohnung in Bukarest die Trauerfeier für das 40 Tage
zuvor verstorbene Familienoberhaupt ausrichtet, darunter der Arzt Lary (