Regisseur Steven Spielberg kann von der Zusammenarbeit mit dem britischen Darsteller Mark Rylance offensichtlich nicht genug bekommen. Seit er in „Bridge of Spies“ (2015) mit ihm zusammenarbeitete, hat er ihn immer wieder besetzt, etwa in „Ready Player One“.
Die zweite Kollaboration der beiden war Spielbergs Adaption des Kinderbuchklassikers "Big Friendly Giant" von Roald Dahl. Die Titelrolle scheint Rylance geradezu auf den Leib geschrieben. Der Darsteller schafft es wunderbar, der staksig-riesigen Figur des „BFG“ sanfte Züge zu geben. Obwohl er in einer durch CGI erzeugten Gestalt steckt, sind sein melancholischer Blick und seine sanfte Stimme unverkennbar, mit der er die Worte knetet und zur „Gobblefunk“-Sprache modelliert, die Dahl seinem Riesen angedichtet hat.
Die Geschichte um ein einsames Waisenmädchen in London, das nachts einem Riesen begegnet, der den Menschen bunte Träume ins Schlafzimmer pustet, und mit ihm in ein wildes Abenteuer gerät, setzt Spielberg so um, dass die Lust an Effekten den emotionalen Kern der Story nicht beschädigt.
Der Film entfaltet sich als humorvoll-poetisches Märchen um eine kleine Außenseiterin, die in „BFG“, der in seiner eigenen Welt von anderen Riesen angefeindet wird, unerwartet eine verwandte Seele findet. – Sehenswert ab 10.