Der tschechoslowakische Regisseur Vojtěch Jasný
(30.11.1925 – 16.11.2019) war einer der Begründer der Neuen Welle, der mit satirischen
Lustspielen und Parabeln der sozialistischen Gesellschaft den Spiegel vorhielt.
1972 flüchtete er nach Österreich ins Exil, arbeitete aber auch in Deutschland,
den USA und Kanada.
In seinem Buch über die tschechoslowakische
Neue Welle, das Kino des Prager Frühlings, rückte der Autor Jan Zalman den
mährischen Regisseur Vojtěch Jasný
an die erste Stelle der „Erneuerer“. Jasný, geboren 1925, war einer der
frühesten Absolventen der legendären Prager Filmhochschule FAMU und trat 1950
mit zwei Dokumentarfilmen, die er gemeinsam mit seinem Kollegen Karel Kachyna drehte, in die
Filmgeschichte ein. Zalman konzediert Jasný „eine an Dowshenko gemahnende Liebe
zur Erde und zur Schlichtheit, eine Vorliebe für die Poesie der Märchenwelt,
einen starken Hang zum Moralisieren“. Gerade wegen dieser Neigung pflege man
Jasný auch einen „Prediger“ zu nennen. Jasný selbst bestätigte das in einem
Gespräch mit den Worten: „Ich will die moralischen Werte aufzeigen. Aber dahin
sind alle Filmregisseure gelangt, die nicht an der Oberfläche blieben.“
Stand für ein moralisches Kino: Vojtěch Jasný, der am 16. November 2019 in Prag gestorben ist.
Zu den frühen Arbeiten Jasnýs
aus den 1950er-Jahren gehören dokumentarische Kulturfilme über China: „Die alte
chinesische Oper“ (1954), „Aus einem chinesischen Tagebuch“ (1954). Mit „Heute
Abend geht alles zu Ende“ drehte er 1955, ebenfalls gemeinsam mit Karel Kachyna,
seinen ersten Spielfilm: ein noch ganz in den ideologischen Mustern der
Zeit gefangenes Porträt eines jungen Soldaten, der sich unwissentlich in eine
Spionin verliebt.
Den Schematismus der
spätstalinistischen Zeit überwand Jasný mit „Sehnsucht“ (1958), einem
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