Ein
Grund, warum die Diskussionen um den Erhalt des Filmerbes nicht so richtig zum
Topthema taugt, liegt vielleicht auch daran, dass alle angeblich Bescheid zu
wissen scheinen. Das Gegenteil ist der Fall. Ein Erfahrungsbericht in Sachen
Medientransfer von Siegfried-Kracauer-Stipendiat Matthias Dell.
Michael
Hollmann, der Präsident des Bundesarchivs, zu dem im wiedervereinigten
Deutschland nach westdeutscher Manier das Filmarchiv des Landes gehört (die DDR
hatte ja ein eigenes „Staatliches Filmarchiv“), berichtete bei einem Pressetermin
im Frühjahr, welchen Schwierigkeiten er in der Diskussion mitunter begegnet. Oder
besser gesagt: Wie einfach sich das Gegenüber in der Politik die Sache mit dem Aufbewahren
von Filmen bisweilen vorstellt. Schon öfters sei ihm pures Unverständnis entgegengeschlagen,
warum er so einen „Ballyhoo“ um die Digitalisierung mache. Ein digitalisierter Film
passe doch auf eine DVD, habe also eine Größe von maximal 4,7 Gigabyte.
„Das glaubt man
uns nicht wirklich“