Das Deutsche Filmmuseum Frankfurt nutzt den umfangreichen Nachlass des Weltstars Maximilian Schell für eine eindrucksvolle Hommage. Das perfektionistische Multitalent, dem nach seinem „Oscar“ für „Urteil von Nürnberg“ die Welt als Schauspieler, aber auch als Film- und Opernregisseur offenstand, eckte leicht an und fühlte sich als ruheloser Weltbürger oft einsam und unverstanden.
Er war ein Multitalent aus gutbürgerlich-künstlerischem Hause. Maximilian Schell, 1930 in Wien als Sohn eines Schweizer Schriftstellers und einer österreichischen Schauspielerin geboren, war einer der wenigen deutschsprachigen „Weltstars“. Zu Hause in Hollywood wie auch in der Kärntner Heimat und in vielen künstlerischen Zwischenwelten. Nach dem „Anschluss“ Österreichs an Nazi-Deutschland emigrierte die Familie Schell 1938 nach Zürich. Dem Studium der Germanistik, Kunstgeschichte und Archäologie folgte die Qual der Wahl zwischen den Begabungen für Musik, Sport, Malerei und Schauspielerei. Schell entschied sich für eine Bühnenlaufbahn und startete 1953 seine Karriere an der Basler Komödie als Regisseur, Dramaturg und Darsteller in Personalunion.
Das Deutsche Filmmuseum in Frankfurt hat im Jahr 2016 mit Unterstützung der Hessischen Kulturstiftung den 130 Kisten umfassenden Nachlass von Maximilian Schell übernommen. Aus diesem Fundus haben die Kuratoren Hans-Peter Reichmann und Isabelle Bastian nun eine beeindruckende Ausstellung mit alten und neuen Perspektiven auf Leben und Werk des rebellischen Exzentrikers erarbeitet. Sie sprechen von einer „Collage aus Schrift- und Fotodokumenten“ und tauchen in Vitrinen drapierte private Notiz- und Drehbücher, Familienaufnahmen, Briefe und Verträge in ein minimalistisches Ausstellungsdesign. Der reich bebilderte Katalog bietet mit sachkundigen Aufsätzen eine hervorragende Ausgangsbasis für die weitere Beschäftigung mit dem Künstler.
Eine klug reduzierte Präsentation
Schon im Foyer erwartet den Besucher eine umfassende Übersicht zu Schells Film-, Theater- und Fernseh- sowie Talkshow-Auftritten. Digitale Leinwände mit Szenenfotos und Filmausschnitten bereiten auf den sieben Jahrzehnte umspannenden Kosmos aus Jugend, Glamour, Boulevard, Malerei, Refugium und den weißen Raum zum Mythos Marlene Dietrich vor. Eine klug reduzierte, anregende audio-visuelle Präsentation - zum Sehen und Hören, Lesen und Nachdenken.
Den Eingangsbereich der Ausstellung
dominiert die Blickachse aus Rotem Teppich, der „Oscar“-Statue für die Leistung
in „
Ich habe bereits ein BenutzerkontoFilmdienst Plus