Joachim von Mengershausen, der am 22. Januar 2020
im Alter von 83 Jahren in Köln starb, gehörte zu jener Redaktion des
Westdeutschen Rundfunks (WDR), die das, was man heute Fernsehfilm nennt, Ende
der 1960er-Jahre erfand. Bis dahin hieß das, was die öffentlich-rechtlichen Fernsehsender
an fiktionalen Programmen selbst produzierten, mit einem gewissen Recht
Fernsehspiel. Denn es waren in der Regel für das Fernsehen erstellte, im Studio
meist vor elektronischen Kameras inszenierte Theaterstücke, die zwar mit den
besten Schauspielern ihrer Zeit besetzt wurden, aber stets den klassischen
Textvorlagen und der Enge des Studioraumes verhaftet blieben.
Egon Monk begann beim Norddeutschen Rundfunk (NDR) in
Hamburg Anfang der 1960er-Jahre, davon Abstand zu nehmen und filmische Formen
zu suchen, in denen auch die unmittelbare Wirklichkeit auf den damaligen Straßen,
Plätzen und Wohnungen erfasst wurde. Mitte der 1960er-Jahre tat ihm dies beim
WDR Günter Rohrbach gleich, der bald junge Redakteure um sich
scharte, die aus den unterschiedlichsten Bereichen kamen, die aber der
Enthusiasmus für den Spielfilm einte.