Die 55. Solothurner Filmtage (21.-29.
Januar) gaben sich auch unter der neuen Leitung von Anita Hugi einmal mehr als
Schaufenster des Schweizer Filmschaffens. In den beiden Wettbewerben
dominierten Filme, die sich mit Fragen der Identität in Zeiten weltweiter
Flüchtlingsbewegungen befassten.
Bei den
55. Solothurner Filmtagen wurde
der Migrantenkrimi „Baghdad In My Shadow“ von Samir mit dem
Publikumspreis und „A la recherche de l’homme à la caméra“ von Boutheyna Bouslama mit dem Hauptpreis „Prix de
Soleure“ ausgezeichnet. Es sind beides Werke von Filmemachenden mit
Migrationshintergrund: Der Iraki-Schweizer Samir lebt seit
Jahrzehnten in der Schweiz und wirbelt die helvetische Filmszene regelmässig
auf. Bouslama, französisch-tunesischer Herkunft, hat in Genf die
Kunsthochschule (HEAD) besucht, musste die Schweiz aber nach ihrem
Studienabschluss verlassen, weil ihr Aufenthaltsstatus nicht verlängert wurde.
Gleichwohl sagt sie, dass ihr Film sehr schweizerisch sei, denn in der Schweiz
habe sie sich zuhause gefühlt.