Im Schatten des rechtsradikalen Anschlags in Hanau ist die „Berlinale“ 2020 eröffnet worden. Zum Auftakt war die Literaturverfilmung „My Salinger Year“ zu sehen, ein absichtlich eskapistischer Beginn, bevor es wie angekündigt im weiteren Festivalverlauf ernster zur Sache gehen soll. Der Film des Kanadiers Philippe Falardeau schwelgt in Nostalgie für eine in Kultur und Kunst aufgehende, zeitenthobene USA, doch lässt sich aus ihm durchaus auch eine interessante Selbsthinterfragung des Festivals herauslesen.
Jedes Festival stellt eine Gratwanderung dar, da ist die „Berlinale“ keine Ausnahme: Werke vollkommen unterschiedlicher Herkunft, Machart und Stoßrichtung gilt es zusammenzuführen, die Temperamente von