Auf der Zielgeraden der „Berlinale“ haben im Wettbewerb zwei schon vorab
vielbeachtete Filmprojekte für Aufsehen gesorgt. Der als Teil
eines Mammut-Kunstprojekts realisierte russische Film „DAU. Natasha“ ist
eine
unbequeme Sehherausforderung, aber nicht der von manchen Medien
kolportierte Skandal.
Die stilisierte Döblin-Modernisierung „Berlin Alexanderplatz“ von Burhan
Qurbani, die die Hauptfigur Franz Biberkopf vor dem Hintergrund der
Flüchtlingskrise neu deutet, empfahl sich derweil für Auszeichnungen für
die Preisgala.
Ein filmisches Rundum-Wohlfühl-Paket hat sich die „Berlinale“ bei ihrer
70. Ausgabe nicht geschenkt, das kann man nach mehr als der Hälfte des Festivals
bereits als Fazit festhalten. Insbesondere der Wettbewerb dürfte in seiner
Gesamtheit der düsterste und forderndste seit Jahren sein, von Ausnahmen einmal
abgesehen wie der gagreichen, aber auch etwas läppischen Komödie „Effacer l’historique“ der Belgier Benoît Delépine und Gustave Kervern, der
grandiosen Zuspitzung misslingender Kommunikation in Hong Sang-soos „