Und auf
einmal sieht die Welt aus wie bei Roy Andersson. In den Filmen des schwedischen
Regisseurs geht es um eine existenzielle Einsamkeit, die plötzlich sehr real
und konkret erscheint. Till Kadritzke spürt in seinem
Siegfried-Kracauer-Blog Anderssons Ästhetik der Vereinzelung nach – und findet
Situationen, die vollkommen singulär und doch kollektiven Ursprungs sind.
Ein Mann will zum Arzt, aber darf nicht, denn die Praxis
macht gerade zu. Flehend läuft er trotzdem in den Raum. Die Sprechstundenhilfe
und der Arzt müssen ihn schließlich unliebsam aus der Tür bugsieren. Dort wird
er bleiben, draußen vor der Tür, während man drinnen darauf wartet, dass seine
verzweifelten Schreie leiser werden.
Die filmische Erfahrung, so gern wir uns in ihr
verlieren, ist immer vom Kontext abhängig, in dem wir sie machen. Und da man in
diesen Tagen fast alles durch den Corona-Filter sieht, schimmert das Virus auch
durch Filmbilder hindurch; es kommt zu Assoziationen, die uns sonst nicht
eingefallen wären. „Sonst“ heißt in diesem Fall: wenn